Mittwoch, Juni 20, 2007

ein letztes Mal mit Krügergeschwindigkeit durch die Welt der Mathematik...

Am Montag hatte ich meine letzte Mathe Stunde... eine sehr denkwürdige Stunde. Wenn man bedenkt, dass Herr Krüger nun 2 Jahre lang unser Wegbegleiter war und versucht hat uns was beizubringen.
Also eine Sache ist ihm definitv gelungen, ich habe bei Herrn Krüger einiges fürs Leben gelernt, und sei es nur wie man zur e-Funktion Tango tanzt. Sollten sie dies jemals lesen Herr Krüger, dann seien sie sich gewiss, dass diese Zeit die Beste meiner Schullaufbahn war ;)
Sei es auf Grund ihres warmherzigen Charakters oder der Mythen die sich um sie ranken (Krügergeschwindigkeit, Krügersche Zufallskonstante...) es war eine gute Zeit.
In seiner letzten Stunde mit uns hat Herr Krüger einen kleinen Vortrag gehalten, von dem ich persönlich denke, dass er euch nicht vorenthalten bleiben sollte:
Ihm lagen 3 Dinge besonders am Herzen:

1) Wir sollen immer bedenken wem wir unsere Situation, unser Leben, alles um uns herum zu verdanken haben. Er zielte speziell auf unsere Eltern ab, ich persönlich würde den Kreis sogar weiter ziehen und sagen, dass wir auch Gott für Freunde und Familie danken sollen.

2) Wir sollen immer nachdenken bevor wir etwas tun. Seine Erfahrung hat ihm gezeigt, dass er sobald er etwas tat, dass er nicht überdacht hatte, das Ergebnis nicht dem erwarteten entsprach. Er erzählte dazu eine kleine Geschichte:
Er war mit seiner Frau auf Amerika Reise mit einem Pickup. Hinten auf dem Pickup war ein Wohnaufsatz der vom Führerhaus getrennt war.
Eines Tages kamen sie an eine Weggabelung, mit einem Schild "Death Valley".
Beide beschlossen hinzufahren und zu schauen was am "Death Valley" denn so großartig ist. Nach zwei Stunden Sandwüste, hatten beide genug gesehen. Sie beschlossen eine Pause zu machen und danach wieder zurückzufahren. Als Herr Krüger in den Wohnteil stieg um etwas zu Essen zu holen, vergaß er seinen Schlüssel darin und schlug die Türe zu bevor er feststellte, dass der Schlüssel sich im Inneren befand.
Beide waren entsetzt. Sie saßen nun im Tal des Todes, mit zwei Apfelsinen in der Hand und hatten keine Möglichkeit sich der brühenden Mittagssonne zu entziehen.
Man sieht also es ist wichtig zu vbedenken was man tut bevor man einen Gedanken in die Tat umsetzt. Sicherlich funktioniert dies nicht immer, aber es wäre sicher kein Fehler den ein oder anderen Gedanken zu überdenken bevor man ihn in die Tat umsetzt.
Nach 3 Stunden hatte es Herr Krüger dann schließlich geschafft, mit Hilfe eine Drahtkleiderbügels und seinem Taschenmesser hatte er den Schlüssel durch die Dachluke geangelt und so konnten sie ihre Reise fortsetzten.

3) der dritte Punkt soll uns und auch euch liebe Leser und Leserinnnen als Denkanstoß dienen. Her Krüger berichtete davon, dass er bei seinen Ausflügen auf Gran Kanaria schon des öfteren Boote voll mit Flüchtlingen aus Afrika hatte fahren sehen. Er stellte uns daraufhin die Frage, wie wir mit dieser Situation umgehen würden, also dass es vermehrt Flüchtlingsströme von Afrika nach Europa gibt. Wir diese aber nicht aufnehmen sondern wieder zurückschicken. Und was wir unternehmen würden um diesen Menschen zu helfen. Ich denke diese Frage sollte sich jeder einmal stellen, zusammen mit der Frage "Wie können wir die Welt verändern?".
Nur rumsitzen und nichts tun ist sicherlich der falsche Ansatz. Das Ganze zu ignorieren ebenso.
Nicht ganz unwichtig bei der Beantwortung dieser Fragen ist unsere Situation. Weltweit ist die EU die wohlhabenste Region dieser Erde. Innerhalb der EU ist es Deutschlang. In Deutschland wiederum ist der Süden besser gestellt wie der Norden. Und im Süden hat Stuttgart wieder eine besondere Position inne. Ich denke ihr habt verstanden worauf er hinaus wollte, dass wir uns mal klar machen, welchen Luxus wir hier eigentlich haben und über was für Banalitäten wir uns den Kopf zerbrechen und uns aufregen.
Ich persönlich denke das dieses "nicht-bewusst-sein" ein Stück weit daran Schuld ist, dass die deutsche Bildung zu wünschen übrig lässt. Wir sind bequem geworden. Den Kindern geht es gut, denn die Eltern verdienen in der Regel nicht schlecht und versuchen ihren Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Die Kinder sehen diese Situation als selbstverständlich an und sind sich nicht bewusst welch Arbeit hinter diesem "Wohlstand" steckt, da er ja "normal" ist. Ebenso die Tatsache, dass sie eine Schule besuchen können und Zugang zu öffentlichen Verkehrsmittel haben...

so ich hoffe ich habe euch nun nicht völlig aus der Bahn geworfen, aber mir war es wichtig, dass ich auch noch in 10 Jahren diese Gedanken lesen kann, deswegen stehen sie hier, und auch um andere Menschen daran teil haben zu lassen. Denn ich persönlich finde, dass wir uns teilweise gerade diesbezüglich viel zu wenig Gedanken machen, bzw. bewusst sind, welchen Luxus wir hier eigentlich genießen.

1 Kommentar:

Daniel Schmid hat gesagt…

Und zudem erleben wir auch keinen Krieg - absoluter Luxus