Freitag, April 20, 2007

Freundschaft - ein Schatz den man nicht leichtfertig auf's Spiel setzen sollte!

Hallo allerseits,
lass ich mich also auch mal wieder hier blicken...
irgendwie gehts im Leben grade drunter und drüber und es kommt wie's keiner erwartet.
Ich schreib also grade mein Abi, und wie des halt so ist, stellt man in solchen Situationen fest, wer die wahren und wer die "falschen" Freunde sind.
Ich möchte hier niemanden verurteilen. Kann ich auch gar nicht weil ich festgestellt hab, dass ich irgendwie nur wahre Freunde hab, mehr als es mir bewusst ist...
Freundschaft ist ein kostbares Gut. Sie ist wie eine Pflanze die man hegen und pflegen muss...
aber je mehr Freunde ich hab umso weniger Zeit habe ich für den Einzelnen, weil man ja für jeden Freund ein wenig Zeit übrig haben möchte. Und irgendwie stellt man dann fest, dass es zu viele sind und man nicht Zeit für alle hat. Außerdem was ist wenn sich mal was ändert? Hat man dann immer noch den gleichen guten Draht zu seinen Freunden? Wird man immer noch so aktzeptiert wie man halt ist?
Ich hab festgestellt ich mache es anderen Menschen nicht immer einfach mein Freund zu sein. Meine nicht immer wirklich geistreichen Kommentare und mein etwas anderer Humor liegt nicht jedem, aber umso mehr weiß ich diejenigen Menschen, meine Freunde, zu schätzen die mich so annehmen wie ich bin. Ein weiterer Punkt in dem ich meinen Freunden das Freund sien schwer mache ist vllt. meine eigene Dummheit. Man fragt mich ob ich nicht Lust hätte noch was zu unternehmen, ich lehne dankend ab, weil ich eigentlich nichts zu tun habe, und einfach keine Lust habe mich zu besagtem Treffpunkt zu bewegen. Hinzu kommt Müdigkeit und vieles andere. Ja ich bin wirklich kein leichter Freund und das macht mich in gewisser Weise traurig. Ich möchte den anderen nicht zur Last fallen, ich mächte kein Mühlstein um ihren Hals sein und auch nicht das fünfte Rad am Wagen. Ich möchte eher eine Bereicherung in ihrem Leben sein, eine Hilfe, ein Ratgeber, eine Vertrauensperson, jemand mit dem man Spass haben kann (mit und auch ohne Alkohol).
Meine Mutter hat mir kürzlich von einem interesanten Experiment berichtet. Es ging darum, das sich jeder aus einer Schale Orangen eine herausnimmt, dies dann eine Minute betrachtet und befühlt. Danach legt man die Orange wieder zurück in die Schale. Ziel ist es seine Orange wieder zu finden. Interessanter Weise merkt man sich nicht die Farbe oder die Kugelform der Orange, nein man merkt sich Dellen und Kanten und Hubbel und alles was eine Anomalie aufweist, denn es macht diese Orange einzigartig. So ist es auch mit der Freundschaft. Jeder Freund ist etwas einzigartiges, denn jeder ist auf seine Weise verschieden.
Es gab eine Zeit, vor 8-10 Jahren, da hatte ich nicht einen einzigen Freund. Ja wie? Du keine Freunde?
Ja, keinen Freund. Ich war damals in der 6. Klasse und es war kein schönes Jahr für mich.
Mein damaliger bester Freund ist umgezogen. Er war beinahe die einzige Person die bei mir in der Klasse zu meinem Bekanntenkreis zählte, alleine deswegen schon, weil er im selben Ort gewohnt hat. Ich war also quasi alleine, mit Leuten in der Klasse, die begannen mich zu hänseln und so wurde ich zum Außenseiter. Ich will euch hier nicht die Ohren voll jammern, das ganze hat schon einen Sinn, aber lest selbst.
Dies war eine schlimme Zeit für mich. Es gab für mich nur eine Möglichkeit mich dagegen zu wehren. Ich begann zu beten. Jaja sicher werdet ihr sagen, aber ich sage euch es ist wahr, ich habe gebetet und Gott um einen Freund gebeten, um einen der mit mir durch dick und dünn gehen würde.
Bis zur 9. Klasse zog sich das Außenseiterdasein hin. Danach wurde die Klasse geteilt und ich sah meine Chance als gekommen mich wieder in die Klassengemeinschaft zu integrieren.
Es war eine spannende und eine schöne Zeit weil ich endlich wieder erfahren habe was es heißt angenommen zu werden. Da haben sich all die Jahre Gebet ausgezahlt. Aber ich habe mich in diesen Jahren verändert, sie haben mich geprägt und nicht unbedingt immer zum Guten hin.
So langsam festigte sich mein Freundeskreis und als ich dann in die Oberstufe kam, kamen noch eine Menge neuer Freunde hinzu.
Festgestellt habe ich in dieser Zeit, das manche Freundschaften kommen und gehen, andere wiederum bleiben und werden zu einem starken Band, das selbst jahrelange Trennung übersteht. Leider kann ich dies nicht von allen meinen Freundschaften behaupten. Zu obengenanntem damaligen besten Freund habe ich heute keine Kontakt mehr, ich sehe ihn hin und wieder. Er schreibt auch sein Abi und ich hoffe für ihn das er es schafft.
Ein andere Punkt der mir im Bezug auf Freundschaft aufgefallen ist, ist, dass man irgendwann auch mal genug von seinen Freunden hat und ein wenig Abstand und Zeit für sich brauch. Ich wage es sogar zu behaupten, dass wahre Freunde eine solche Phase respektieren und ernst nehmen.
Ich hatte diesen Fall selbst einmal. Vielleicht liest derjenige sogar mit ;)
Es war in der 7. Klasse im Schullandheim. Zuvor hat dieser jenige mir eröffnet, dass er die Freundschaft zu mir gerne beenden möchte.
Das Schullandheim war grausam, aber ich habe eine wichtige Sache daraus gelernt. Man muss seinen Freunden Zeit und Raum lassen. Sie nicht bedrängen und ihren Wunsch Abstand zu nehmen respektieren. Ein Jahr später fragt mich eben jener Freund in der Schule ob ich nicht mal wieder Lust hätte mit ihm was zu machen. Seither würde ich behaupten, sind wir wieder Freunde.
So. Genug die Ohren vollgejammert :P Ich dachte ich muss das einfach mal loswerden. Mein Fazit aus diesen Erfahrungen ist, vertraue Gott und er schenkt dir Freunde, und hege eine Freundschaft damit sie wachsen kann, und lerne anderen Raum zu lassen und sie zu respektieren.
Liebe Freunde, solltet ihr das nun alles gelesen haben, das soll keinerlei Kritik an keinem von euch sein. Das was hier steht ist mehr für mich, wenn ihr Nutzen, Kraft und Ermutigung daraus ziehen könnt, dann ist es klasse. Wenn nicht, dann freut euch darüber das hier mal was anderes steht als immer nur der eine olle Beitrag! Ich möchte mich bei euch noch in aller Form bedanken, dass ihr zu mir gehalten habt, auch wenn ich mal unmöglich war, oder sonst irgendwas. Ich möchte mich auch bei euch bedanken, dass ihr mich in Zeiten wie diesen, wo viel Stress ist und sonstiges, unterstützt habt, und das ihr bereit wart auch mal den kürzeren zu ziehen. Ich bin froh euch zu haben und möchte euch nicht missen ;)
Sodele nun halt ich aber entgültig mein Mund.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

is das süüüüüüüß =)

ElegyofSins hat gesagt…

Hey Tim, ich dachte ich äusser mich hier auch mal dazu, da der Eintrag doch, sagen wir einmal, etwas tiefgründiger ist. Ich hätte nie gedacht, dass es dir einmal so erging, aber ich bin froh dich Heute zu kennen, und zu meinen Freunden zählen zu dürfen. Und auch wenn du manchmal wirklich etwas schwer zu ertragen bist, möchte ich deine Anwesenheit doch nicht missen, im Grunde erträgt man das doch gerne ;) Ich hoffe auch sehr, dass sich unsere Wege nicht so schnell trennen werden, und auch egal, wohin uns die Zukunft führt, wir stets in kontakt bleiben, sollte es uns nicht vergönnt sein uns physisch zu treffen. Auf jeden fall wünsche ich dir noch, dass du deine Freunde lange behälst, und viele neue kennen lernst auf deinem weiteren Weg.